Pflegende Angehörige sind oft die ersten und wichtigsten Unterstützer älterer Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Im Laufe der Zeit stellt sich für viele die Frage, wie und ob sie die Pflege zu Hause übernehmen können und wollen. Der Fragebogen www.ichpflege.ch wurde entwickelt, um diese Entscheidung zu erleichtern und pflegende Angehörige über verschiedene Unterstützungsangebote zu informieren. Der Fragebogen unterstützt nicht nur in der Entscheidungsfindung, sondern hilft auch, die eigene Situation realistisch einzuschätzen und notwendige Hilfsmassnahmen frühzeitig zu erkennen.
Die Pflege zu Hause über einen längeren Zeitraum kann zu einer enormen Belastung werden. Pflegende Angehörige sind dabei nicht nur körperlich und psychisch gefordert. Dabei kann es auch zu Überforderung und Überlastung kommen – sowohl bei Laien als auch bei Fachpersonen. In solchen belastenden Situationen sind ungewollte Grenzverletzungen nicht selten. Eine gute Vorbereitung und der frühzeitige Beizug von Hilfsangeboten können dabei helfen, das Risiko von Überlastung und Gewalt zu verhindern.
Gewalt im Alter ernst nehmen
Laut einem Bericht des Bundesrates sind zwischen 300.000 und 500.000 Menschen über 60 Jahre in der Schweiz jährlich von Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung betroffen. Dennoch erreichen nur wenige dieser Fälle die Beratungsstellen. Der Unabhängigen Beschwerdestelle für das Alter UBA wurden im vergangenen Jahr 167 Fälle aus der Deutschschweiz gemeldet. Häufig nutzen ältere Menschen aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen keine Hilfsangebote, oder sie kennen die bestehenden Unterstützungsangebote nicht.
Der Fragebogen www.ichpflege.ch hilft, die Pflege von Angehörigen zu Hause besser vorzubereiten und somit das Risiko von Gewalt im Alter zu verringern. Wer sich frühzeitig mit den Herausforderungen der häuslichen Pflege auseinandersetzt und Unterstützung sucht, kann das Wohlbefinden sowohl der pflegenden Person als auch des Pflegebedürftigen nachhaltig fördern.