Skip to main content
Logo zkb.ch
17.05.2024

Bundesamt für Statistik publiziert Zahlen der Entwicklung in der Spitex

Das Bundesamt für Statistik hat am 16. Mai 2024 Zahlen zur Entwicklung in der Branche der Pflege und Hilfe zu Hause publiziert. Dabei zeigte sich die gestiegene Nachfrage nach Spitex-Leistungen und auch die Unterschiede zwischen den nicht-profitorientierten und privaten Spitex-Organisationen.

Rund 405'000 Personen oder 5 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung nahm im Jahr 2022 Spitex-Leistungen in Anspruch. Zehn Jahre zuvor waren es noch drei Prozent. Die meisten nehmen die Pflegeleistungen bei nicht-profitorientierten Spitex-Organisationen mit Leistungsauftrag der öffentlichen Hand in Anspruch (65%) gefolgt von privaten, erwerbsorientierten Unternehmen (29%) und selbständigen Pflegefachpersonen (6%).

Im Kanton Zürich nahmen die Pflegestunden um 106,6 Prozent zu, wobei 33 Prozentpunkte dieser Zunahme auf nicht-profitorientierte Spitex-Organisationen entfielen, 68,5 Prozent auf private, gewinnorientierte Spitex-Organisationen und 5,1 Prozent auf selbständige Pflegefachpersonen.

«Der Boom der Spitex hat mit der alternden Gesellschaft zu tun, aber auch mit den medizinischen Möglichkeiten», sagte Marianne Pfister, die Co-Geschäftsführerin von Spitex Schweiz, in einem Interview zum Thema mit dem Schweizer Fernsehen. «Es ist heute viel mehr Pflege zu Hause möglich und die Menschen müssen dann nicht ins Spital oder ins Pflegeheim eintreten.»

Möglichst lange zu Hause bleiben auch dank der Spitex. Damit geht nicht nur ein Wunsch vieler Menschen in Erfüllung. Ein positiver Nebeneffekt ist auch volkswirtschaftlicher Natur, denn nach dem Motto «ambulant vor stationär» in der Pflege sparen die Betroffenen, aber auch die Gesellschaft viel Geld.

Bei den Umsätzen kosteten die Leistungen pro Jahr bei gewinnorientierten Spitex-Organisationen 9629 Franken pro Klientin und Klient (+3.2% seit 2018), bei nicht-profitorientierten Spitex-Organisationen 5670 Franken (-10.4% seit 2018). Finanziert werden diese von den landesweit geregelten Tarife der Krankenversicherung, von der kantonal unterschiedlich geregelten Patientenbeteiligung (in Zürich CHF 7.65 pro Tag) und der regional unterschiedlichen Restkostendeckung durch die öffentliche Hand.

Die Faktoren dieser Umsätze sind gerade bei nicht-profitorientierten Spitex-Organisationen und privaten Spitex-Organisationen sehr unterschiedlich. Im Schnitt kommt die private, gewinnorientierte Spitex auf 104 Pflegestunden pro Klientin und Klient, die nicht-profitorientierte auf 47 Pflegestunden. Handkehrum ergeben sich bei der nicht-profitorientierten Spitex schweizweit Kosten pro Stunde von 114 Franken, bei der privaten Spitex 83 Franken.

Der Grund für diese Diskrepanzen sind unterschiedliche Geschäftsmodelle, die sich in diesen Zahlen widerspiegeln. Private, gewinnorientierte Spitex-Organisationen fokussieren sich auf Kundschaft, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht Sinn macht; oftmals mit längeren Einsätzen und höherem Grundpflegeanteil. Diese können zu günstigeren Lohnkosten durchgeführt werden können. Nicht-gewinnorientierte Spitex-Organisationen arbeiten in der Regel mit Leistungsaufträgen von Gemeinden und haben eine Leistungspflicht; das bedeutet, dass sie auch Klientinnen und Klienten annehmen, die bei der aktuellen Tarifstruktur wirtschaftlich ungünstig sind, beispielsweise aufgrund von langen Wegzeiten oder kurzen Einsätzen. Spitex-Organisationen mit Leistungsauftrag haben auch mehr komplexe Fälle und einen höheren Anteil von Behandlungspflege, was sich im Skill-Grade-Mix zeigt mit einem höheren Anteil an Pflegefachpersonen mit Abschluss einer höheren Fachschule oder Hochschule in der nicht-gewinnorientierten Spitex. Oftmals haben diese auch spezialisierte Angebote mit höheren Kosten wie Palliativpflege, psychosoziale Pflegeleistungen, Wundpflege, Kinder-Spitex oder nächtliche Einsätze um ihr Einsatzgebiet mit einem breiten Leistungsportfolio zu versorgen.

Weitere Informationen zur Studie gibt es beim Bundesamt für Statistik:

Hier gibt es auch einen Beitrag der Tagesschau vom Schweizer Fernsehen:

Teilen
Download more variants from https://tabler-icons.io/i/brand-facebook Download more variants from https://tabler-icons.io/i/arrow-big-up-line Download more variants from https://tabler-icons.io/i/brand-instagram Download more variants from https://tabler-icons.io/i/brand-linkedin Download more variants from https://tabler-icons.io/i/share Download more variants from https://tabler-icons.io/i/search Download more variants from https://tabler-icons.io/i/printer