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11.11.2025

Spitex-Leistungen erzielen 2024 Rekordwerte

Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat die Spitex-Statistik 2024 publiziert. Dabei erreichten die Spitex-Leistungen neue Rekordwerte. Während die nicht-profitorientierte Spitex moderat wächst, war das grosse Wachstum vor allem auf gewinnorientierte Firmen zurückzuführen und dabei insbesondere auf grundpflegerische Leistungen durch Personen ohne pflegerische Berufsbildung. Das BfS geht davon aus, dass es sich hierbei vor allem um Leistungsstunden von gewinnorientierten Firmen im Bereich Angehörigenpflege handelt.

Anbei die Medienmitteilung von Spitex Schweiz:

Das Bundesamt für Statistik BFS hat die aktuellen Zahlen zur Hilfe und Pflege zu Hause für das Jahr 2024 veröffentlicht. Deutlich ist, dass die Spitex-Leistungen im Vergleich zum Vorjahr um 10% zugenommen haben.

Diese Entwicklung war zu erwarten und ist in erster Linie auf die wachsende Zahl der Anstellung pflegender Angehöriger zurückzuführen. 2024 liessen sich im Bereich der Hilfe und Pflege zu Hause rund 130 neue gewinnorientierte private Anbieter in verschiedenen Kantonen nieder. Die Statistik zeigt weiter auf, dass ein starker Anstieg des nicht ausgebildeten Personals im Privatsektor zu verbuchen ist. Die gewinnorientierten Unternehmen stellten 2024 knapp 3700 Personen ohne spezifische Ausbildung oder mit absolviertem Kurs in Pflegehilfe ein und erhöhten deren Bestand auf insgesamt 11 500 (+47%). Das BFS geht davon aus, dass ein erheblicher Teil dieser Personen ohne spezifische Ausbildung als pflegende Angehörige tätig sind.

Die Spitex mit Versorgungspflicht ist hingegen mit immer komplexeren Pflegesituationen konfrontiert, wie beispielsweise Palliative Care, Psychiatrie-Spitex, Kinderspitex. Immer mehr Mitarbeitende leisten immer mehr Leistungsstunden, welche von Pflegefachpersonen mit Hochschulabschluss ausgeführt werden. Dies spiegelt sich auch in den Bildungsabschlüssen wider: Bei der Spitex mit Versorgungspflicht verfügen 36% des Personals über einen Hochschulabschluss (z.B. Bachelor FH, HF, Master) und 27% über eine berufliche Grundbildung (z.B. FaGe, FaBe). Weitere 26% haben einen Kurs in Pflegehilfe absolviert oder verfügen über keine spezifische Ausbildung. Bei den erwerbswirtschaftlichen Spitex-Organisationen liegen diese Anteile bei 27% (tertiär), 24% (berufliche Grundbildung) und 41% (Kurse oder keine spezifische Ausbildung).

Forderungen von Spitex Schweiz

Der kürzlich erschiene Bericht des Bundesrates zur Anstellung von pflegenden Angehörigen anerkennt die Bedeutung pflegender Angehöriger, liefert wichtige Grundlagen und thematisiert die von Spitex Schweiz seit längerem eingebrachten Kritikpunkte. Dennoch verzichtet der Bundesrat bedauerlicherweise auf die Einführung schweizweit einheitlicher und verbindlicher Regeln verzichten.

Für Spitex Schweiz ist klar: Ohne verbindliche Vorgabe bei der Anstellung von pflegenden Angehörigen bleiben Qualität, Fairness und Rechtssicherheit dem Zufall überlassen. Es braucht dringend konkrete Handlungen von Bund, Kantonen, Versicherern und von den Leistungserbringern. Die Qualität der Pflege muss sichergestellt sein und hat oberste Priorität. Entsprechend setzen wir uns ein für eine gute Ausbildung ein. Bei Angehörigen, die Grundpflege verrichten, setzen wir einen Kurs in Pflegehilfe oder eine gleichwertige Ausbildung voraus.

Zahlen und Fakten

Insgesamt wurden 2024 in der Schweiz 476’413 (im Vorjahr: 464’882) Personen durch die Organisationen der Hilfe und Pflege zu Hause mit Versorgungspflicht und durch erwerbswirtschaftliche Organisationen sowie durch freischaffende Pflegefachpersonen in den eigenen vier Wänden medizinisch versorgt und unterstützt. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 25’637’002 (im Vorjahr: 23'255’180) Pflegestunden und 6’020’728 (im Vorjahr: 6'045’912) Stunden hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Leistungen erbracht. Für die Pflege und Betreuung zu Hause waren 68’707 Personen (im Vorjahr: 63’661) tätig.

Nachfolgend die wichtigsten Zahlen der Spitex-Organisationen mit Versorgungspflicht aus der Spitex Statistik 2024:

  • • 70% aller Spitex-Klientinnen und -Klienten schweizweit werden durch diese Organisationen versorgt.
  • • Mehr Mitarbeitende, nämlich 44'046 (43’501), haben insgesamt 333’436 Klientinnen und Klienten gepflegt und betreut (im Vorjahr: 342'100).
  • • Der Anteil der über 79-jährigen Personen, die Pflegeleistungen beanspruchen, ist konstant geblieben (39%). Das entspricht 111'558 Personen (im Vorjahr: 112’854). Der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe ist seit 2011 um 10 Prozentpunkte gesunken.
  • • Der Anteil der Klientinnen und Klienten im Bereich Langzeitpflege in der Altersgruppe 20–64 bleibt konstant. Dieser liegt bei 29% und entspricht 82'585 Fällen (im Vorjahr: 85'207) und ist damit seit 2011 um 9 Prozentpunkte angestiegen. Diese Entwicklung legt die Vermutung nahe, dass die ambulante Pflege zunehmend auch Leistungen übernimmt, die bis anhin im stationären Bereich erbracht wurden. Dazu gehören beispielsweise die Onkologiepflege, die Palliative Care, sowie komplexe Pflegesituationen nach einem Spitalaustritt.
  • • Die Anzahl Stunden pro Klientin und Klient in der Langzeitpflege ist bei der Spitex mit Versorgungspflicht viel geringer (52; im Vorjahr: 49) als bei den erwerbswirtschaftlichen Organisationen (126; im Vorjahr: 123). Im Bereich Hauswirtschaft und Sozialbetreuung ist es nur ein Drittel: 38 Stunden versus 111 (im Vorjahr: 38 respektive 126). Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Spitex-Organisationen mit Versorgungspflicht vertraglich verpflichtet sind, alle Personen aufzunehmen, die Hilfe und Pflege zu Hause benötigen. Konkret: Spitex-Organisationen mit Versorgungspflicht übernehmen auch viele Kurzeinsätze.
  • • Von den verrechneten Pflegeleistungen sind 36.5% Behandlungspflege (im Vorjahr: 36.4%) und 52.6% Grundpflege (53.3%). Bei den erwerbswirtschaftlichen Organisationen liegen die entsprechenden Anteile bei 21.7% (Behandlungspflege) und 72.3% (Grundpflege) – im Vorjahr: 24.0% respektive 69.9%. Das bedeutet, dass die Spitex mit Versorgungspflicht mit komplexen Pflegesituationen konfrontiert sind und diese von Pflegefachpersonen mit Hochschulabschluss ausgeführt werden müssen.
  • • Dies spiegelt sich auch in den Bildungsabschlüssen wider: Bei der Spitex mit Versorgungspflicht verfügen 36% des Personals (Angaben in VZÄ) über einen Hochschulabschluss (z.B. Bachelor FH, HF, Master) und 27% über eine berufliche Grundbildung (z.B. FaGe, FaBe). Weitere 26% haben einen Kurs in Pflegehilfe absolviert oder verfügen über keine spezifische Ausbildung. Bei den erwerbswirtschaftlichen Spitex-Organisationen liegen diese Anteile bei 27% (Hochschulabschluss), 24% (berufliche Grundbildung) und 41% (Kurse oder keine spezifische Ausbildung). Nominal haben somit mehr als die Hälfte der angestellten Personen bei den erwerbswirtschaftlichen Spitex-Organisationen keinen Berufsabschluss in der Pflege, sondern haben lediglich einen Kurs oder gar keine spezifische Ausbildung absolviert.
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